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Pandemiebedingt wurden Schulschwimmkurse gestrichen, und private Kurse fanden lang gar nicht statt.

Foto: dpa/Georg Wendt

Seit Sonntag haben die Bäder in Wien wieder geöffnet. Das ist nicht nur Grund zur Freude, sondern auch zur Sorge. Viele Kinder hatten seit Pandemiebeginn wegen geschlossener Bäder deutlich weniger Schwimmpraxis. Schulschwimmkurse wurden gestrichen, und private Kurse fanden lang gar nicht statt. Als es wieder Angebote gab, musste man verdammt schnell sein, um einen Platz zu ergattern. Manche Anbieter dachten sich teure Mitgliedschaften aus, durch die man vor allen anderen über die neuen Kurse informiert wurde. Wer ordentlich was drauflegte, hatte den Platz in der Tasche.

Die einzige Sportart, die Leben rettet

So etwas kann man vielleicht noch bei Tennis oder Fußball hinnehmen. Aber sicher nicht beim Schwimmen, bekanntlich die einzige Sportart, die Leben rettet. Die Stadt Wien bietet nun zusätzliche Sommerkurse für Kinder an, die in den vergangenen drei Schuljahren die dritte Klasse Volksschule besuchten; ab Mai sind die Termine buchbar.

Suboptimales Angebot

Das ist in doppelter Hinsicht zu spät. Die meisten Eltern müssen im Mai die Sommerplanung schon abgeschlossen haben, zwischen Terminen für Feriencamps und Urlauben gibt es nicht mehr viel Flexibilität. Und dass das Angebot erst ab acht Jahren gilt, ist suboptimal, denn bei Kindern unter fünf Jahren ist die häufigste Todesursache das Ertrinken. Es braucht früher Kurse, und vor allem für alle. Schwimmen können ist essenziell, für die eigene und die Sicherheit anderer. (Beate Hausbichler, 2.5.2022)